Mehr Hoffnung bei Myelom und Co
Blutkrebs, Lymphom, Myelom – das sind Stichworte im Zusammenhang mit den hämato-onkologischen Erkrankungen. Obwohl selten, sind diese Krankheiten oft angstbesetzt: vor allem, weil meist das Immunsystem betroffen ist und weil teils schon Kinder erkranken. Neue Medikamente versprechen bessere Heilungschancen.

Univ.-Prof. Dr. Ulrich Jäger,
Leiter der Klinischen Abteilung
für für Hämatologie
und Hämostaseologie am AKH Wien
Krebserkrankungen sind komplex. Die besten Erfolge in der Bekämpfung haben Ärzte, wenn Sie über die Grenzen ihres Fachgebiets hinausdenken und interdisziplinär forschen, diagnostizieren und behandeln. Diesen Ansatz verfolgt auch die Hämato-Onkologie am AKH Wien, wo Univ.-Prof. Dr. Ulrich Jäger mit seinem Team leitend tätig ist. Hier werden Behandlungsmethoden systematisch weiterentwickelt und neue Medikamente erforscht, auf die Patienten deutlich besser ansprechen.
„Diese Krankheiten gehören zu der Klasse, wo weniger als 1 von 50.000 Menschen betroffen sind“, berichtet Jäger. „Darunter fallen u. a. alle Formen der akuten und chronischen Leukämie, dann auch die aggressiven sowie langsam wachsenden Lymphknotenerkrankungen (Lymphome).“
Worin unterscheiden sich hämato-onkologische Krankheiten von „soliden“ Tumoren?
„Diese Krankheiten gehören zu der Klasse, wo weniger als 1 von 50.000 Menschen betroffen sind“, berichtet Jäger. „Darunter fallen u. a. alle Formen der akuten und chronischen Leukämie, dann auch die aggressiven sowie langsam wachsenden Lymphknotenerkrankungen (Lymphome).“
Gibt es – auch für den Patienten erkennbar – typische Erkennungsmerkmale?
„Die relativ häufige sogenannte B-Symptomatik umfasst Fieber, Gewichtsverlust und Nachtschweiß. Leukämiepatienten entwickeln eine Knochenmarksschwäche, die zu Infektionsanfälligkeit, Atemnot, Müdigkeit und Blutarmut sowie Blutungsneigung führen. Beim multiplen Myelom sind es oft Knochenschmerzen, bei dem Lymphomen entsteht ein diffuses Gefühl im Bauch durch die Vergrößerung von Leber und Milz. Für manche Formen sind Kribbeln an den Spitzen der Gliedmaßen ein Zeichen.“
In der Therapie sei in den letzten 5 Jahren „kein Stein auf dem anderen geblieben“, beschreibt Jäger die hoffnungsvolle Revolution der Behandlung hämato-onkologischer Erkrankungen: teils auf dem Weg zu oralen Therapien ohne „Chemo“ und zielgerichtet auf die Krebszellen gerichtet, gibt es hier weniger Nebenwirkungen und bis 2- bis 3-mal so hohe Ansprechraten der Erkrankung. „Wichtig ist, dass die Medikamente regelmäßig genommen werden!“ betont Jäger.
Weitere Informationen und Hilfe bei Fragen finden Sie bei der Webseite der Myelom- und Lymphom Selbsthilfe Webseite: www.myelom-lymphom.at
Autor: Michael Praschma
Bilder: Pexels | MedUni Wien