Lupus hat viele Gesichter
Systhemischer Lupus Erythematodes, auch bekannt unter der Abkürzung SLE, ist eine Autoimmunerkrankung. Das bedeutet, dass die Antikörper, welche uns eigentlich vor Infektionen schützen sollen, den eigenen Körper angreifen.
Da SLE nicht nur einen bestimmten Körperteil angreift, sondern verschiedene Organe betreffen kann (Gelenke, Haut, Nieren, Herz, Lunge, Blutgefäße oder sogar das Nervensystem), sind auch die Symptome der Erkrankung unterschiedlich.
Laut einer Befragung[1] unter Lupus-PatientInnen sind die häufigsten Symptome extreme Müdigkeit, schmerzende und/oder geschwollene Glieder, Fieberschübe und grippeähnliche Symptome und schließlich auch Ausschläge oder Haarausfall. Je nach Ausprägung können diese Symptome von PatientIn zu PatientIn sehr unterschiedlich ausfallen.
Wie ist der Krankheitsverlauf?
Lupus verläuft im Großen und Ganzen schubweise. Zwischen den einzelnen Schüben leben etwa die Hälfte aller PatientInnen beschwerdefrei. Bei der anderen Hälfte gibt es auch zwischen den einzelnen Schüben Beschwerden. Etwa ein Drittel aller Betroffenen haben einen chronisch-progredienten Verlauf. Das bedeutet, dass es zwar keine Schübe gibt, die Krankheit aber allgemein langsam voranschreitet.
Die Vielfalt der Therapie
Ziel der Therapie bei SLE ist es, die krankheitsbedingten Beschwerden zu lindern und die Krankheitsschübe, welche die Organe schädigen, zu verringern. Meistens beginnen Betroffene die Therapie mit Antimalariamittel, dann folgen Kortikosteride. Mithilfe von Immunsuppressiva, also Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken, wird dafür gesorgt, dass die Entzündungen gebremst werden. Diese Entzündungen entstehen, da das Immunsystem fälschlicherweise den eigenen Körper attackiert. Bei bestimmten Patienten kommen auch Biologika zum Einsatz.
Da die Symptome bei SLE bei den PatientInnen stark variieren, ist auch die Therapie sehr unterschiedlich. Wichtig ist es darauf zu achten, dass die Nebenwirkungen der einzelnen Substanzen keine zusätzlichen Schäden hervorrufen. Auch der Schweregrad und die aktuellen Aktivitäten der chronischen Erkrankungen spielen eine Rolle in der Entscheidung, welche Therapie die Betroffenen erhalten.
Frühe Diagnosen sind wichtig
Da SLE aktuell noch nicht heilbar ist, ist es für die Betroffenen umso wichtiger, eine frühe Diagnose zu erhalten. Je früher die Symptome und Schübe erkannt werden, desto besser können PatientInnen medikamentös eingestellt werden. So kann auch die Lebensqualität besser erhalten bleiben.
Autorin: Alexandra Moser
Bilder: Fotolia
[1] 1 Stummvoll, G. and Stamm, T. (2017). The patients’ perspective: living with lupus in Austria. Wiener klinische Wochenschrift, 129(17-18), pp.593-597